Mittwoch, 15. Februar 2012

Wie das Internet funktioniert




Die Digitale Gesellschaft e.V.



Erläuterungen zur Broschüre

Die Broschüre, download











Die Broschüre der Digitalen Gesellschaft soll Politikern ausgehändigt
werden, damit sie endlich mal die Möglichkeit haben, von dem hilflosen
Begriff der "Datenautobahn" Abschied zu nehmen.

Die Nachricht über die Broschüre erreichte mich per Twitter, von einem
Journalisten "retweeted". In meiner Wahrnehmung sind Journalisten in
Bezug auf das Internet kaum besser als Politiker. Als ich auf den Link
klickte erwartete ich nichts anderes als erheiternden Dummschwatz, aber
ich erfuhr eine Überraschung.

Auf 24 Seiten mit 13 Kapiteln soll die Broschüre "Entscheidungsträgern und
Interessierten einen Überblick über das Internet und Internettechnologien
geben". Ich habe die Broschüre vollständig durchgelesen und bin nicht wirklich
mit jeder Formulierung einverstanden. In einem so kurzen, prägnant
formulierten Text kann man aber nicht jeden Begriff auf die fachliche
Goldwaage legen. Insgesamt ist es ein gelungener Text mit hohem
Erklärungswert.

Der Leser bekommt eine Ahnung, was eine Internetadresse ist und wozu man
die Zahlen per Domain Name Service in Namen übersetzt. Gekonnt wird das
Netz von seinen Diensten (Web, Email ..) begrifflich differenziert.
Sicherheitsprobleme werden angesprochen, der Verschlüsselung ist ein
eigenes Kapitel gewidmet.
Weitere Kapitel beschreiben Suchmaschinen, Cloud Computing und
Social Media.

Ob der Text den von der Digitalen Gesellschaft angepeilten Politikern
etwas nützt (nützen kann), will ich nicht beurteilen. Allerdings gibt
es in meinem persönlichen und beruflichen Umfeld eine Menge Menschen,
denen der Text eine Hilfe sein kann, das oft wirre Grundverständnis
des Internets und seiner Begriffswelt zu ordnen.

Die Broschüre kann als PDF-Datei direkt bei der Digitalen Gesellschaft
heruntergeladen werden.

Viel Spaß beim Lesen ...

Freitag, 13. Januar 2012

Buchbesprechung: Heim-Netzwerke





Heim-Netzwerke - Tipps & Tools
 Autor: Michael Seemann
Verlag: Franzis
Jahr: 2011
ISBN/EAN: 978-3-645-60130-6









Der Titel des Buches "Heim-Netzwerke" löste bei mir sofort Neugier aus.
Der Autor Michael Seemann hat bereits mehrere gut lesbare und
nützliche Bücher geschrieben. Der Untertitel "Tipps & Tools" macht
deutlich, daß es sich nicht um ein Grundlagenwerk handelt. Der Autor
beabsichtigt offensichtlich, dem Nichtfachmann zur Seite zu stehen
und ihn bei der Bereitstellung und Nutzung von Musik und Filmen
"für alle" zu unterstützen.

Im Text wird aus dem sperrigen "Heim-Netzwerk" ein Heimnetz. Das
"Heimnetz" wird beiläufig auf die Unterhaltungselektronik reduziert,
Haus- und Energiesteuerung werden nicht einmal erwähnt. Es gibt auch
keine Heimarbeiter und keine Selbständigen, für die das Heimnetz auch
eine Arbeitsumgebung ist. Also: Musik und Film. Punkt.

Der Aufbau des Buches entspricht dem Aufbau eines Heimnetzes: Die
Daten kommen über "Breitband" ins Haus, werden dort von der
"Heimnetzzentrale" entgegengenommen und weiterverteilt, die
"Netzwerkfestplatte" (NAS) ist der zentrale Speicher im Heimnetz.
Schließlich wird im Wohnzimmer Multimedia betrieben, mit Geräten
die etwas mit UPnP und DLNA zu tun haben.

Da sich das Buch an Laien richtet, kann der Autor nicht die
begriffliche Schärfe z.B. für das Wort "Router" verwenden, die der
Internetfachmann erwartet. Aber für den Laien nachvollziehbar
wird daraus die "Heimnetzzentrale", die der Autor aus dem selbstgebastelten
Wortungetüm "WLAN-fähiger Modemrouter mit integriertem Switch und USB-Host"
herauskristallisiert.
Schließlich werden Medienserver und Webradios erläutert, die mit oder
ohne Windows-Rechner genutzt werden. Auch die Steuerung mit Hilfe eines
Smartphones wird erläutert.

Die beiden letzten Kapitel über "Netzwerkkameras" und Internettelefonie
führen den Laien in eine fachliche Vertiefungsrunde. Es werden "feste oder
dynamische IP-Adressen" besprochen, die über den DHCP-Server in der
Heimnetzzentrale verwaltet werden. Auf die Kamera kann aus dem Internet
mit Portweiterleitung zugegriffen werden, die dynamische IP-Adresse des
Providers wird durch einen dynamischen DNS-Dienst handhabbar gemacht.
Schließlich wird Voice over IP zur Alternative der Festnetztelefonie.

Alles in allem: Seemann hat ein gelungenes Buch geschrieben, das dem
fachlichen Laien bzw. dem interessierten Amateur Zugang zur modernen
Unterhaltungselektronik bietet.
Allerdings: Vorkenntnisse schaden nicht!